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Typ G I/1 |
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1988 löste das Verkehrskombinat BVB zur endgültigen Aussonderung der Vorkriegswagen eine erneute Bestellung der U-Bahn-Type G aus. Ab 1988 wurde der GI/1 geliefert, der nun nicht mehr elektrisch kuppelbar mit der Vorgängerserie GI war, und somit nicht im Zugverband eingesetzt werden konnte.
Äußerlich unterschieden sich die Serien GI und GI/1 nicht. Lediglich in der Wagentechnik finden sich die Unterschiede. So ist das Beleuchtungsband im Fahrgastraum unterbrochen angeordnet. Eine zusätzliche Leitung zum Abgleich der Schaltwerkselektronik der einzelnen Wagen (gegen das starke Rucken beim Anfahren der Vorserie GI) machte ein Kupplung mit der Serie GI nicht mehr möglich. Zudem verfügen die Fahrmotore der GI/1 über veränderte Kennlinien (= Anfahrkurve).
Auch die GI/1 Serie wurde vom VEB LEW in Hennigsdorf hergestellt. Ebenso wie beim GI wurde ein Zweiachslängsantrieb Gleichstrom-Reihenschlußmotor je Drehgestell untergebracht, und über elektromagnetische Schütze angesteuert.
Ein Unterflur-Schnellschalter, zwei Überstromrelais sowie elektronische Unterspannungs- Erfassungs- Einrichtungen und Schleuderschutzeinrichtungen übernehmen den Schutz des Fahrkreises. Jeder Wagen verfügt über einen Satz Anfahr- und Bremswiderstände.
Nach der Fusion von BVB und BVG (1992) gehörten die GI/1 zum Gesamtberliner Wagenbestand, mit dem Lückenschluß der beiden Kleinprofilnetze zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck verkehrten diese Züge nun auch im ehemaligen Westberlin.
Nur für kurze Zeit wurde versucht, die Linie U4 (Schöneberger Bahn) mit dem Zugtyp GI/1 auszustatten. Die kurze Linie mit ihrem geringen Fahrgastaufkommen kompensiert die schlechten Eigenschaften (unbequeme Sitzbänke, nur zwei Türen pro Waggon). Doch beschwerten sich die die Kunden und die Anwohner der Strecke, da sich das Fahrzeug merklich lauter verhält und diese alte U-Bahnstrecke nicht den heute üblichen Dämmschutz besitzt. Schnell verschwanden diese Fahrzeuge wieder von der U4. Das macht dieses Foto heute so selten. Heute verkehren hier wieder die 2-Wagenzüge der Fahrzeuggruppe A3. Die vom Verkehrskombinat BVB seit 1970 verwendete 7-stellige EDV-Fahrzeugnummer wurde 1992 aufgegeben und die Fahrzeuge in das bestehende Nummernsystem der BVG-West integriert. (Umzeichnungsliste 1992 hier). Nach 1992 folgte auch die Umlackierung der Fahrzeuge in das von der BVG-West verwendete Farbbild.
Auf der Beliebtheitsskala der Fahrgäste sind diese Züge weit unten anzusiedeln, auch technisch haben diese Züge gegenüber den älteren A3L82 mit Asynchron-Drehstrommotoren nicht viel zu bieten. Mangelnder Sitzkomfort auf langen Strecken und nur zwei Türen pro Wagen sowie das ruckartige Fahren und Bremsen haben nur wenig mit einem modernen, attraktiven öffentlichen Nahverkehr gemein. Aufgrund der Fahreigenschaften witzelt der Insider auch gerne G-Zug wie “Grubenbahn”.
Der Innenraum wurde bis zum Umbau zum GI/1E kaum verändert. Lediglich die original braunen Kunstlederbänke wurden gegen den Graffitischutzbezug (Würmchenmuster) ausgetauscht sowie der Knöpfe zum Schliessen der Türen bei langen Aufenthaltzeiten für die Bedienung durch den Fahrgast (oranger Würfel neben der Tür).
Aufgrund des jungen Alters der Serie bleiben die Fahrzeuge noch im Fahrgasteinsatz. Von 2006 bis 2009 wurden alle im Bestand befindlichen Fahrzeuge des Typs mit rund 250.000 Euro pro Doppeltriebwagen für den weiteren Einsatz ertüchtigt (technisch modernisiert). Nach den technischen Umbauten wurden die Fahrzeuge mit Fahrzeugtype GI/1E gekennzeichnet. Die Fahrzeuge GI/1 (ohne Umbau) und GI/1E waren untereinander nicht elektrisch kuppelbar. Umzeichnungsliste ist hier abrufbar. Mit dem abgeschlossenen Umbau ist seit Jahresanfang 2010 kein einziger Wagen des Typs GI/1 mehr vorhanden. Quellen:
Text und Zusammenstellung: M. Jurziczek von Lisone, 2002, überarbeitet 3/2010 |
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