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Typ D |
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Nach dem Krieg war schnell klar, dass für eine funktionierende Stadt moderne Fahrzeuge für die U-Bahn beschafft werden mussten. Bereits 1953 begannen in Berlin (West) erste Überlegungen, für welches Prinzip (Beiwagen, Steuerwagen, Doppeltriebwagen) für die Berliner U-Bahn am sinnvollsten ist. 1957 präsentierte man stolz den D57 in Stahlbauweise, gefertigt in Doppeltriebwagen-Einheit. Diese Doppeltriebwagen der Bauart D (gesprochen: “Dora”) gehören technisch zu einer Einheit und lassen sich nur in der Werkstatt trennen (an der Kurzkupplung). Zum Kuppeln der Einheiten bedient man sich der gut entwickelten Scharfenbergkupplung. Die längste Zugbildung ist der aus drei Einheiten gekuppelte Zug (6 Wagen). Gebaut wurden die Wagen bei Orenstein&Koppel (Berlin).
Nicht nur die Technik galt als modern und zukunftsweisend, auch der Waggonbau basierte auf die Erfahrungen der Leichtmetall-C-Züge (C4). Zunächst wurden die Dora-Züge in Stahlleichtbauweise gebaut. Diese Züge wiesen schon erhebliche Gewichtseinsparungen gegenüber den Vorkriegswagen auf. Hier auf der Abbildung das Grundgerippe eines Dora-Zuges (Werkfoto O&K 1962)
Draufsicht auf das Gerippe mit den technischen Anlagenteilen unter dem Fahrzeugboden. oben: Schaltwagen, unten Kompressorwagen. (Aus Verkehr und Technik, Heft 6 des Jahres 1962).
Die BVG-West beabsichtige bereits für 1989 die Ausmusterung der Bauart D. Für die Streckenverlängerung E Richtung Osten fehlten im Ostnetz Fahrzeuge. Mit den Eigenbauten des Typs E war man nicht wirklich zufrieden, zudem liessen sich zu diesem Zeitpunkt nicht große Mengen an S-Bahnwagen zur U-Bahntype E umbauen. Erst mit der Serienlieferung der BR 270 (heute 485) für den S-Bahnbetrieb in Berlin (Ost) konnten weitere Fahrzeuge umgebaut werden. So wurden die ausgedienten Fahrzeuge der BVG-West in der Hauptwerkstatt Seestrasse für den Betrieb auf der Strecke E umgebaut: Hauptstadtlackierung, Türklingel, Entnahme der Herstellerschilder, Ausbau der magnetischen Fahrsperre (der Leitungsweg wurde nun für die Türklingel verwendet) und Umnummerierung nach dem Ordnungssystem der U-Bahn Ost. In nächtlichen Fahrten wurden die Fahrzeuge im Frühjahr/ Sommer 1988 an die BVG-Ost übergeben.
-> Umzeichnungsliste BVG (Ost) hier -> EDV-Nummernsystem -> Verbleib alter Fahrzeuge dieser Bauart hier Nach der politischen Wende 1989/90 verkehrten die DI-Züge noch bis 1992 mit den Wagennummern der BVB (EDV -Nummernsystem) aber schon mit Reklame für westliche Konsumgüter. Als letzter Betriebstag im Plandienst wird der 25.09.1999 verzeichnet. Ein 4-Wagen Museumszug ist erhalten geblieben. Nach der zweiten Ausmusterung bei der BVG gelang es die Fahrzeuge nach Nordkorea (Pjöngjang) zu verkaufen, wo die Fahrzeuge an das dortige U-Bahnsystem adaptiert noch viele Jahre unterwegs sind. Made in Germany.
Quellen:
Text und Zusammenstellung: M. Jurziczek von Lisone, 2002, überarbeitet 3/2010 |
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