Das Verkehrsmagazin Berliner Verkehrsseiten
U-Bahn Berlin

Typ D

Baujahr

Serie

TW

BW

Wagennummer (Umzeichnungspläne BVG (Ost) hier

Besonderheiten

1956

D57

2

 

2000/2001

Prototyp, seit 1999 Arbeitsfahrzeug 4024, 4025, ab 2002 Museumsfahrzeug

1957/58

D57

52

 

2002-2053

 

1960/61

D60

60

 

2054-2113

 

1963-65

D63

116

 

2114-2229

 

Kehranlage Olu Gesmtansicht mit Dtw 2029/2030

Nach dem Krieg war schnell klar, dass für eine funktionierende Stadt moderne Fahrzeuge für die U-Bahn beschafft werden mussten. Bereits 1953 begannen in Berlin (West) erste Überlegungen, für welches Prinzip (Beiwagen, Steuerwagen, Doppeltriebwagen) für die Berliner U-Bahn am sinnvollsten ist. 1957 präsentierte man stolz den D57 in Stahlbauweise, gefertigt in Doppeltriebwagen-Einheit. Diese Doppeltriebwagen der Bauart D (gesprochen: “Dora”) gehören technisch zu einer Einheit und lassen sich nur in der Werkstatt trennen (an der Kurzkupplung). Zum Kuppeln der Einheiten bedient man sich der gut entwickelten Scharfenbergkupplung. Die längste Zugbildung ist der aus drei Einheiten gekuppelte Zug (6 Wagen). Gebaut wurden die Wagen bei Orenstein&Koppel (Berlin).

D_Rahmen

Nicht nur die Technik galt als modern und zukunftsweisend, auch der  Waggonbau basierte auf die Erfahrungen der Leichtmetall-C-Züge (C4).  Zunächst wurden die Dora-Züge in Stahlleichtbauweise gebaut. Diese Züge  wiesen schon erhebliche Gewichtseinsparungen gegenüber den Vorkriegswagen auf.  Hier auf der Abbildung das Grundgerippe eines  Dora-Zuges (Werkfoto O&K 1962)

D_Rohbau

Schnitt_D_1

Geraetezeichnung_D

Draufsicht auf das Gerippe mit den technischen Anlagenteilen unter dem  Fahrzeugboden. oben: Schaltwagen, unten Kompressorwagen. (Aus Verkehr und Technik, Heft 6 des Jahres 1962).

D-Innenraum-alt

Fahrpult_D

1

Totmanntaste

10

Taste “Signalhorn”

2

Geschwindigkeitseinstellung

11

Brems-Kennlampe

3

Einschaltschlüssel

12

Druckluft-Manometer

4

Fahr- Bremsschalter mit Drucklufttaste

13

Taste “Sandstreuer”

5

Begleiterruf

14

Geschwindigkeitsmesser

6

Speicherbremse “Ein”

15

Taste für Fahrsperre

7

Speicherbremse “Aus”

16

Kennlampen

8

Scheibenwischer

17

Kippschalter für Automat, Umformer und Zuglicht

9

Taste Türschließen

18

Voltmeter für Batterie

 

 

19

Voltmeter für Generator

D57 Wg 2015 Bw Br 29-08-1977 Foto Detlef Jentzsch

D_Bw_Se

D57 Wg 2021 Halle Bw Br 27-05-1987 Foto Detlef Jentzsch

2000_Olu_1978

Die BVG-West beabsichtige bereits für 1989 die Ausmusterung der Bauart D. Für die Streckenverlängerung E Richtung Osten fehlten im Ostnetz Fahrzeuge. Mit den Eigenbauten des Typs E war man nicht wirklich zufrieden, zudem liessen sich zu diesem Zeitpunkt nicht große Mengen an S-Bahnwagen zur U-Bahntype E umbauen. Erst mit der Serienlieferung der BR 270 (heute 485) für den S-Bahnbetrieb in Berlin (Ost) konnten weitere Fahrzeuge umgebaut werden. So wurden die ausgedienten Fahrzeuge der BVG-West in der Hauptwerkstatt Seestrasse für den Betrieb auf der Strecke E umgebaut: Hauptstadtlackierung, Türklingel, Entnahme der Herstellerschilder, Ausbau der magnetischen Fahrsperre (der Leitungsweg wurde nun für die Türklingel verwendet) und Umnummerierung nach dem Ordnungssystem der U-Bahn Ost. In nächtlichen Fahrten wurden die Fahrzeuge im Frühjahr/ Sommer 1988 an die BVG-Ost übergeben.

Image3 (3)

-> Umzeichnungsliste BVG (Ost) hier      ->   EDV-Nummernsystem         -> Verbleib alter Fahrzeuge dieser Bauart hier

Image4 (3)

Nach der politischen Wende 1989/90 verkehrten die DI-Züge noch bis 1992 mit den Wagennummern der BVB (EDV -Nummernsystem) aber schon mit Reklame für westliche Konsumgüter.

Als letzter Betriebstag im Plandienst wird der 25.09.1999 verzeichnet. Ein 4-Wagen Museumszug ist erhalten geblieben. Nach der zweiten Ausmusterung bei der BVG gelang es die Fahrzeuge nach Nordkorea (Pjöngjang) zu verkaufen, wo die Fahrzeuge an das dortige U-Bahnsystem adaptiert noch viele Jahre unterwegs sind. Made in Germany.

D-Ost_1989

Quellen:

  • Unterlagen aus dem Archiv Berliner Verkehrsseiten
  • Hinweise und Ergänzungen aus dem Autorenkollektiv Berliner Verkehrsseiten: (Detlef Jentzsch, Carsten Lau)
  • Typenbuch BVG (1978) Blatt 60-67
  • Berliner Verkehrsblätter (div.)

Text und Zusammenstellung: M. Jurziczek von Lisone, 2002, überarbeitet 3/2010

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